Begrüßung in Corona-Zeiten

Begrüßung in Corona-Zeiten

„Mit einer geballten Faust kann man keinen Händedruck wechseln.“ – Indira Ghandi

Händeschütteln und Küsschen-Küsschen waren gestern. Der Reflex die Hand auszustrecken, zu umarmen oder „Bussi-Bussi“ zu machen muss noch gezielt unterdrückt werden. Kein Wunder, wurde uns schon in jungen Jahren gesagt „Gib dem Opa die Hand“, „Der Omi ein Küsschen“ und die Tante drückte uns an Ihren übermächtigen Busen und küsste uns feucht auf die Wange. Viele werden nun insgeheim dankbar sein, dass wir in keine feuchten Hände mehr anfassen müssen und den Wangenküssen entkommen. Spannend zu beobachten sind die jetzigen Verrenkungen und Irritationen beim Begrüßen. Keiner weiß so recht wie.

Welche Vorschläge gibt es?

  • Empfohlen wird die Ellbogen-Begrüßung: Die Ellenbogen oder Unterarme stoßen aneinander. Achtung: Hierbei werden die vorgeschriebenen Distanzregeln nicht eingehalten.
  • Gesprochen wird auch über die Fußspitzen-Begrüßung: Schuh an Schuh tippen. Empfehle ich auch nicht. Bei Balance-Schwierigkeiten könnte es zu groben Verletzungen kommen.
  • Japanische Verbeugung: Eine gute Idee. Aber glauben Sie mir, wir würden diese derartig defizitär ausführen, dass sich die Japaner fremdschämen müssten. Die Ehrerbietung mittels Verbeugung und Kopfsenkens sind so vielseitig und mit Vorsicht auszuführen.
  • Namaste-Begrüßung wäre eine nette Variante, das Zusammenfalten der Hände in Brusthöhe. Ich schmunzle jetzt schon darüber, wenn ich mir vorstelle wie Markus Söder oder Donald Trump im Sinne von „Ich verbeuge mich vor dir.“ bzw. „Ich grüße das Göttliche in dir.“ sich begegnen würden.

Warum kompliziert, wenn es einfach geht? Ein Winken reicht!

Mein Tipp: Am allerbesten ist ein Winken und ein kräftiges Lachen unter der Schutzmaske, damit auch die Augen mitlächeln. Halten Sie etwas länger Blickkontakt. Suchen Sie einfach die Augenfarbe des Gegenübers. Das sind wir gewohnt, in unserem Kulturkreis verstehen wir es und die Distanz wird auch gewahrt.

Und doch hoffe ich, dass ein Jahrtausend altes Ritual, das als Zeichen der Eintracht galt, nun nicht verschwindet. Und sollte es so sein, dann sollten wir ein weiteres Begrüßungsritual finden, das den gegenseitigen Respekt aufrechterhält.

Ihre Monika Matschnig

Expertin für Körpersprache, Wirkung und Performance


Lust auf mehr?

Wollen Sie souveräner Auftreten? Applaus für Ihre Präsentationen erhalten? Erfolgreicher Verkaufen? Menschen schneller überzeugen und für sich gewinnen? Dann sind Sie hier genau richtig!