Warum Körpersprache so wichtig ist

Yes we can

Sie erinnern sich, 2008 war Barack Obama, der ehemalige US-Präsident, das erste Mal in Deutschland und hielt eine Rede in Berlin vor der Siegessäule. Über 200.000 Menschen hörten ihm zu. Ich bin davon überzeugt, viele von Ihnen haben seine englische Rede nicht hundertprozentig verstanden. Dennoch tönte plötzlich aus ganz Deutschland: „Solche charismatischen Menschen braucht Deutschland auch.“ Barack Obama hat seine Inhalte überzeugend und souverän präsentiert, und jeder hatte das Gefühl, ihn zu verstehen.

Er hat gewirkt.

Das zeigt, wie mächtig Körpersprache ist und sie wird immer wichtiger. Die Wirkungskompetenz hat mittlerweile die Sachkompetenz überholt. Wertvolle Inhalte sind Schall und Rauch, wenn sie nicht überzeugend und souverän präsentiert werden. „Wenn heutzutage Führungskräfte nicht gut wirken, dann werden sie nicht gesehen, nicht gehört und nicht verstanden!“ Schon der weltberühmte Psychologe und Psychiater Paul Watzlawick sagte: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ Das haben Sie sicher schon einmal gehört.

Ihrem Körper glaubt man

Wenn Sie mit Ihren Mitarbeitern oder Kollegen sprechen, dann spricht vorwiegend Ihr Körper. Worte spielen zunächst eine untergeordnete Rolle. Ihrem Körper glaubt man, nicht Ihren Worten. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem Meeting. Ihr Vorgesetzter präsentiert seine neue Strategie. Am Ende seiner Ausführungen blickt er von seinen Unterlagen hoch, lehnt sich zurück in den Stuhl, verschränkt die Arme und sagt: „Gibt es Fragen dazu?“ Fühlen Sie sich ermutigt, eine Frage zu stellen? Mit Sicherheit nicht.

Auch wenn ein Verschränken der Arme in den meisten Fällen einfach nur bequem ist, interpretieren wir häufig etwas negatives hinein, und zwar Verschlossenheit, Ablehnung, Desinteresse. Um eine Diskussion in den Gang zu bringen, verwenden Sie einen einfachen Trick: Stellen Sie Ihre Frage mit der Willkommensgeste. Öffnen Sie Ihre Arme, zeigen die Handinnenflächen und stellen dann die Frage. Danach positionieren Sie sich in einer offenen Haltung.

Viele Menschen sind sich häufig nicht bewusst, welche Reaktionen sie durch ihre Körpersprache verursachen. Und ich beobachte immer wieder, dass in vielen Fällen Führungskräfte die Ursache dafür sind, dass Mitarbeiter in einer bestimmten Art und Weise reagieren. Wollen Sie als Führungskraft begeisterte Mitarbeiter, dann müssen Sie selbst die Begeisterung über Ihren Körper ausstrahlen. Wollen Sie eine offene Kommunikationskultur in Ihrem Team, dann müssen Sie als Vorbild agieren, also offen kommunizieren.

Wollen Sie dynamisch vorankommen, dann sollten Sie sich entsprechend bewegen. Wie wirken Sie und was wollen Sie bewirken? Wirken Sie glaubwürdig und überzeugend, kurzum konkurrent? Denken Sie darüber nach, und holen Sie sich Rückmeldungen von guten Kollegen und Freunden. Besser noch, nehmen Sie sich mal auf Video auf. Das ist das ehrlichste Feedback.

P.S.: Dieser Artikel ist ein Auszug aus meinem Videotraining für Führungskräfte auf Linkedin.

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Warum Körpersprache so wichtig ist aus Körpersprache für Führungskräfte von Monika Matschnig

Bild: ©Fotolia amino2003 – #67829784