Dominanz-Geschlecht-Körpersprache

Dominanz-Geschlecht-Körpersprache

Die Dreiecksbeziehung

Stellen Sie sich folgende Szene vor:

Ein Mann kommt auf die Bühne, hält einen interessanten Vortrag. Seine Miene ist ernst. Er beendet den Vortrag mit einem ernsten Gesichtsausdruck. Was denken Sie sich? Wahrscheinlich nichts.

Stellen Sie sich nun folgende Szene vor:

Eine Frau kommt auf die Bühne, hält einen interessanten Vortrag. Ihre Miene ist ernst. Sie beendet den Vortrag mit einem ernsten Gesichtsausdruck. Was denken Sie sich? „Die ist wohl mit dem falschen Fuß aufgestanden.“, „Welche Laus ist ihr über die Leber gelaufen?“, „Die hat wohl Haare auf den Zähnen?“, oder so ähnlich.

Was wäre, wenn die Frau gelächelt hätte? Wäre Ihnen dann etwas aufgefallen? Nein. Egal, ob Frau ernst blickt oder lächelt, dem Mann würde mehr Dominanz zugeschrieben werden.

Stellen Sie sich nun folgende Szene vor:

Ein Mann setzt sich an den Verhandlungstisch, lehnt sich zurück, Arme auf die Stuhllehne, Beine eher breit. Was denken Sie sich? Wahrscheinlich nichts.

Stellen Sie sich nun vor:

Eine Frau setzt sich an den Verhandlungstisch, lehnt sich zurück, Arme auf die Stuhllehne, Beine eher breitbeinig. Was denken Sie sich? „Die hat ja keine Manieren.“, „Puh, ganz schön testosteronbeladen.“, „Mit der ist nicht lustig Kirschen essen.“, oder so ähnlich.

Was wäre, wenn die Frau die Beine überschlagen hätte und die Hände im Schoss ruhen würden? Wäre Ihnen dann etwas aufgefallen? Nein. Egal ob Frau breitbeinig oder schmal sitzt, dem Mann würde mehr Dominanz zugeschrieben werden.

Dieses Spiel kann nun unendlich lange fortgesetzt werden. Nur was ist die Conclusio daraus?

Adrianna Falger brachte es gut auf dem Punkt: „Wie es scheint, schlüpfen beide Geschlechter, bewusst oder nicht, in die ihnen sozial und kulturell vorgeschriebenen Rollen: der große und starke Mann beschützt die schwache und hilfsbedürftige Frau. Gewiss, diese konventionelle, zum Teil instinktive Rollenaufteilung ist vordergründig biologisch bedingt. Aber durch kulturelle und gesellschaftliche Überlagerungen schafft sie auch dann eine für weibliche Vertreter der menschlichen Spezies äußerst ungünstige Positionierung, wenn diese de facto gar nicht vorhanden ist.1

Ist nun alles verloren? Nein! In meinen Coachings und Beratungen konnten ich schon vielen Frauen und Männern bei ihrem Weg zur Wirkungsexzellenz unterstützen und nun wirken sie wirkungsvoll in den oberen Führungsetagen. Das Patentrezept gibt es nicht, da jeder ein Unikat ist und das passende Wirkungskonzept sollte individuell erarbeitet werden. Der Grat ist schmal, aber mit den passenden Techniken können auch Frauen dominant und weiblich wirken. Und man denkt sich nichts mehr.

Crash-Kurs, einfach umzusetzen:

Kopfhaltung: Gerader Kopf wirkt kompetent, geneigter Kopf empathisch oder unterwürfig.

Mimik: direkter, fester Blickkontakt oder ignorieren des Blickes (mit Vorsicht) wirkt dominant.

Gesten: Aus den Schultergelenken gestikulieren und nicht aus den Ellbogen oder Handgelenken.

Kleidung: Enge Kleidung schränkt Körpersprache ein.

Haltung: Spielen Sie eine große mächtige Eiche, die tief verwurzelt ist.

Sitzhaltung: Verschränken der Beine, doch mit den Armen nehmen Sie mehr Territorium ein – Arme auf die Stuhllehnen oder auf den Tisch.

Ihre Monika Matschnig,
Expertin für Körpersprache und Wirkungskompetenz

1 Falger, Adrianna (2001): Macht und Machtlosigkeit – Frauensprache in der Männerwelt. Fakten, Hintergründe, Konsequenzen. Stuttgart, Verlag Hans-Dieter Heinz, Akademischer Verlag Stuttgart, S. 90.

Bildnachweis: Delmaine Donson / istockphoto.com

Monika Matschnig
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