Präsenz ist eine Frage Ihrer Präsentation.
Präsenz ist Anwesenheit – körperlich und vor allem geistig. Menschen, die uns fesseln, haben Präsenz. Sie geben uns das Gefühl, dass sie nur für uns da sind. Wir scheinen ihnen wichtig zu sein. Dies ist der Schlüssel:
Jeder Mensch möchte wichtig erscheinen, wahrgenommen und gehört werden.
Denken Sie an die 94-jährige „Queen“ von England: Menschen, die der Queen begegnet sind, zeigen sich immer wieder beeindruckt von der liebenswürdigen, interessierten Art der Monarchin. Für einen Augenblick scheint es da eine Verbindung zwischen ihnen und der Königin zu geben. Nun trifft die Queen im Laufe eines Jahres viele Tausende von Menschen, wie kann sie da jedem ihre Aufmerksamkeit schenken? Wie Bill Clinton, Barack Obama ist sie eine Meisterin darin, Präsenz zu erzeugen. Durch Blickkontakt, ein Lächeln, ein kurzes Hochziehen der Augenbrauen. Diese Art von Präsenz verlangt eine gelassene Konzentration auf den Augenblick, auf das momentane Ereignisse, die Situation, das Gegenüber. Im Hier und Jetzt und nicht schon beim nächsten Termin sein.
Nur dadurch ist man in der Lage, andere wahrzunehmen, sie zu erkennen und begreifen. Dies mag idealisierend klingen, aber es soll zeigen, dass Präsenz keine reine Shownummer ist. Es gehört die Überzeugung dazu, dass andere Menschen es wert sind, sich mit ihnen zu beschäftigen. Sei es im Extremfall auch nur für ein paar Sekunden. Menschen, die immer voll da sind für uns. Jeder von uns kennt solche Menschen. Die Lieblingslehrerin damals? Der eigene Großvater? Die neue Abteilungsleiterin? Wir sehen, Präsenz ist kein Monopol der Mächtigen.
Ihre Monika Matschnig,
Expertin für Körpersprache, Wirkung und Performance
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