Feuern Sie die Aufwärtsspirale an!
Stellen Sie sich vor: Sie stehen gerädert auf, schuld daran ist Ihr Etappenschlaf. Der Gedanke: „Oh Gott, wie werde ich heute den Tag überstehen?“ Ein Kaffee und eine Tageszeitung sollen helfen, doch Sie werfen die Kaffeetasse um. „Typisch ich. Weil ich wieder zu schusselig bin.“ Im Bad benötigt Ihre Tochter eine Ewigkeit. „Diese Jugend braucht für alles so lange.“ Im Auto Richtung Büro ertönt aus dem Radio eine Staumeldung… Wie entwickelt sich nun der restliche Tag? Welche Bilder entstehen in Ihrem Kopf?
Sie stehen gerädert auf, schuld daran ist Ihr Etappenschlaf. Der Gedanke: „Macht nichts, ich habe am Vortag so gut geschlafen.“ Kaffee und die Tageszeitung stehen auf dem Plan, doch Sie werfen die Kaffeetasse um. „Das ist ein Zeichen. Ich sollte mich morgens mit positiven Dingen beschäftigen.“ Sie drehen Ihre Lieblingsmusik auf. Im Bad benötigt Ihre Tochter wieder eine Ewigkeit. „Für wen macht sie sich wohl so schön? Vielleicht für den jungen Mann aus der Parallelklasse?“ Und Sie schmunzeln. Im Auto Richtung Büro ertönt aus dem Radio eine Staumeldung… Wie entwickelt sich nun der restliche Tag? Welche Bilder entstehen in Ihrem Kopf?
In Szene 1 verengt sich Ihr Blick auf das Negative und Sie starten eine Abwärtsspirale. Grantigkeit, Traurigkeit, Mutlosigkeit nehmen Überhand. Bei Szene 2 weitet sich Ihr Blick und Sie setzen eine Aufwärtsspirale in Gang. Freude wird empfunden.
Tiefe Emotionen verengen unsere Wahrnehmung.
Positive Emotionen weiten sie.
Barbara Fredrickson erforscht die Auswirkungen positiver Emotionen auf physische und psychische Prozesse. Wie entsteht eine Aufwärtsspirale positiver Gefühle? Ausschlaggebend ist die Häufigkeit positiver Gedanken. Viele positive Gefühle in der Gegenwart bedingen gute Gefühle in der Zukunft. Diese Aufwärtsspirale kann durch gezielte Übungen verstärkt werden – eine Fähigkeit, die man trainieren kann!
Beantworten Sie jeden Tag am Abend folgende Frage: Was war heute positiv bzw. ist mir gelungen?
Die Aufwärtsspiralen des Wohlbefindens tragen dazu bei, dass das Leben besser gelingt und Menschen aufblühen. Positive Emotionen weiten Herz, Geist und Kreativität. Freude ermöglicht das Aufnehmen von mehr Signalen, ohne eingeengten Fokus. Wenn eine Situation unveränderlich ist, versuchen Sie, sie in einem positiveren Licht zu sehen. Bei fehlendem Antrieb und düsterer Stimmung ist professionelle Hilfe empfehlenswert. Zwanghaft durch die rosarote Brille zu sehen ist ebenso wenig sinnvoll. Dennoch neigen wir dazu, die „Alles ist schlecht.“-Brille aufzusetzen. Dies sollten wir unterbinden, um unsere Umgebung nicht zu verseuchen und selbst nicht die größten Leidtragenden zu sein.
Und das Beste: Positive Menschen ziehen uns an. Griesgrämern gehen wir lieber aus dem Weg. Feuern Sie also die Aufwärtsspirale an! Wie Melanie Wolfers so schön sagt: „Freude richtet auf, tut gut und macht Mut.“
Ihre Monika Matschnig,
Expertin für Körpersprache, Wirkung und Performance
Bild: barkarola / istockphoto.com