Respekt durch Taktgefühl

Der Feinsinn des Zwischenmenschlichen

Respekt und Wertschätzung sind die Währung, in der zwischenmenschliche Beziehungen oft gehandelt werden. Doch wie lässt sich ein solches Kapital akkumulieren? Der Schlüssel liegt nicht darin, sich nach außen hin zu verstellen, sondern durch gezielte Feinjustierungen in unserem Verhalten die Qualität unserer Interaktionen zu steigern.

Respekt und Wertschätzung sind zentral in menschlichen Beziehungen. Wie sammelt man diese? Ganz einfach, Höflichkeit und Güte sollten leiten. Nicht weil andere es unbedingt verdienen, sondern es dient als Spiegel Ihres Charakters. So entstehen echte Begegnungen.

6 sofort umsetzbare Impulse:

  • Kleidung – Ausdruck des Selbstrespekts

Die Auswahl unserer Kleidung sendet Signale an unser Umfeld. Kleiden Sie sich stets ein kleines bisschen besser als die Situation es verlangt. Dabei kommt es weniger auf die Marke an, als vielmehr darauf, wie gut die Kleidung passt. Eine maßgeschneiderte Bluse wirkt immer besser als ein Designerstück, das schlecht sitzt. Ja, dass wissen Sie, doch setzen Sie es auch um?

  • Raum einnehmen – Mit Bedacht und Präsenz

Eine selbstbewusste Haltung und die Bereitschaft, physisch Raum zu beanspruchen, signalisieren Präsenz und Offenheit. Dabei geht es nicht um Überdominanz, sondern darum, sichtbar und zugänglich zu sein. Eine offene Sitzhaltung, lebendige Mimik und gestikulierende Hände tragen dazu bei, ohne dabei aufdringlich zu wirken.

  • Platonische Berührungen – Die Kunst der physischen Verbindung

Das richtige Maß an Berührung baut Vertrauen und Nähe auf, ohne Grenzen zu überschreiten. Die Regeln sind einfach: Vermeiden Sie die Körpermitte, berühren Sie Ober-, Unterarm oder Rücken. Halten Sie Berührungen kurz – max. 5 Sekunden, berühren Sie in Gruppen alle oder keinen, und achten Sie stets darauf, wie die andere Person reagiert. Distanz wird in Deutschland großgeschrieben. Und doch fühlen wir uns bei Menschen am wohlsten, die uns herzlich und platonisch berührend empfangen.

  • Unterbrechungen – Bleiben Sie Ihrem Tempo treu

Wenn Sie unterbrochen werden, bleiben Sie ruhig und fahren Sie im gleichen Tempo fort. Das zeigt Stärke und Gelassenheit. Unterbrechungen zuzulassen, kann die Meinung des Gegenübers aufwerten – wollen Sie das? Und sarkastische Aussagen dienen als letztes Mittel.

  • Anerkennung – Das Öl in den Getrieben sozialer Interaktion

Indem Sie die Erfolge anderer wertschätzen und stärken, ziehen Sie Aufmerksamkeit und Respekt auf sich. Offene Anerkennung, besonders in der Öffentlichkeit, stärkt Beziehungen und fördert ein positives Umfeld. Lob ist keine Platitüde, sondern spezifisch, ehrlich und anerkennend.

  • Eigene Schwächen – Die Brücke zur Menschlichkeit

Die Offenlegung kleiner Schwächen kann Sympathie erzeugen. Es geht nicht darum, Schwächen zu verbergen, sondern offen und selbstironisch damit umzugehen. Dies zeigt Größe und Menschlichkeit.

Durch die Beachtung dieser Prinzipien wird nicht nur die Wahrnehmung anderer Ihnen gegenüber positiv beeinflusst, sondern Sie fördern auch ein Umfeld gegenseitigen Respekts und Verständnisses. Es sind die kleinen Dinge, die in der Summe einen großen Unterschied machen können.

Ihre Monika Matschnig,
Expertin für Körpersprache, Wirkung und Performance

Bild: Olga Ubirailoo / istockphoto.com

Monika Matschnig
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