Wie subtile Gesten Einfluss und Vertrauen fördern
Berührungen sind weit mehr als harmlose Gesten – sie sind ein kraftvolles Symbol für Macht, Status und Nähe. Entscheidungsträger, Politiker oder machtvolle Personen nutzen gezielt diese Technik: Eine subtile Berührung eines Gesprächspartners reicht aus, um ihren Redefluss zu unterbrechen, die Sympathiewerte steigen zu lassen oder ihren Standpunkt zu beeinflussen.
Diese unterschwellige Berührung, nennt man im Fachjargon auch „subliminale“ Berührungen. Studien belegen, dass Gäste, die von Kellnern leicht am Arm berührt werden, mehr Trinkgeld geben. Menschen, die unbewusst berührt werden, sind eher bereit, ein Produkt zu testen, eine Spende zu leisten oder ihre Telefonnummer preiszugeben.
Doch Berührung ist nicht nur ein Instrument der Beeinflussung – sie ist ein Grundbedürfnis. Neugeborene, die keine körperliche Zuwendung erfahren, entwickeln schwere Entwicklungsstörungen. Schon im Mittelalter wurde in grausamen Experimenten getestet, ob Menschen ohne soziale Interaktion überleben können – mit fatalen Folgen.
Je höher der Status einer Person, desto häufiger nutzt sie Berührung als Mittel der nonverbalen Kommunikation.
Wo und wie kann man Menschen berühren? Nicht jede Berührung ist angemessen oder zielführend. Die richtige Platzierung entscheidet über die Wirkung:
Die richtige Berührung – am richtigen Ort, zur richtigen Zeit – kann Beziehungen stärken und Vertrauen aufbauen. Doch sie muss stets respektvoll, subtil und im kulturellen Kontext angemessen sein.
Ihre Monika Matschnig
Expertin für Körpersprache, Wirkung und Performance
Bild: seamartini / istockphoto.com