Die Macht der Berührung

Die Macht der Berührung

Wie subtile Gesten Einfluss und Vertrauen fördern

Berührungen sind weit mehr als harmlose Gesten – sie sind ein kraftvolles Symbol für Macht, Status und Nähe. Entscheidungsträger, Politiker oder machtvolle Personen nutzen gezielt diese Technik: Eine subtile Berührung eines Gesprächspartners reicht aus, um ihren Redefluss zu unterbrechen, die Sympathiewerte steigen zu lassen oder ihren Standpunkt zu beeinflussen.

Diese unterschwellige Berührung, nennt man im Fachjargon auch „subliminale“ Berührungen. Studien belegen, dass Gäste, die von Kellnern leicht am Arm berührt werden, mehr Trinkgeld geben. Menschen, die unbewusst berührt werden, sind eher bereit, ein Produkt zu testen, eine Spende zu leisten oder ihre Telefonnummer preiszugeben.

Doch Berührung ist nicht nur ein Instrument der Beeinflussung – sie ist ein Grundbedürfnis. Neugeborene, die keine körperliche Zuwendung erfahren, entwickeln schwere Entwicklungsstörungen. Schon im Mittelalter wurde in grausamen Experimenten getestet, ob Menschen ohne soziale Interaktion überleben können – mit fatalen Folgen.

Status und Berührung

Je höher der Status einer Person, desto häufiger nutzt sie Berührung als Mittel der nonverbalen Kommunikation.

  • Ein Händedruck, ein Klaps auf den Oberarm oder eine kurze Berührung an der Schulter können Dominanz und Einfluss signalisieren.
  • Eine Berührung des Oberarms drückt oft Vertrautheit, Freundschaft aus oder wirkt unterstützend.
  • Eine Hand auf der Schulter kann je nach Situation als dominant oder überheblich wahrgenommen werden.

Doch Vorsicht: Berührungen müssen dosiert und situationsgerecht erfolgen.

Wo und wie kann man Menschen berühren? Nicht jede Berührung ist angemessen oder zielführend. Die richtige Platzierung entscheidet über die Wirkung:

  • Ober- oder Unterarm: Eine kurze, leichte Berührung kann Sympathie und Verbundenheit signalisieren.
  • Handrücken: In bestimmten Kulturen ein Zeichen von Respekt und Wertschätzung.
  • Schulter: Wirkt je nach Kontext unterstützend oder dominant – mit Bedacht einzusetzen.

Achtung – Tabuzonen und Fallstricke

  • Männer, die Frauen berühren, sollten sich der möglichen Wirkung bewusst sein. Eine Berührung kann vertrauensfördernd wirken, aber ebenso als unangemessen empfunden werden. Zurückhaltung ist hier geboten.
  • Ältere, die Jüngere berühren, signalisieren oft Fürsorge oder Belehrung. Auch hier ist Feingefühl gefragt.
  • Kleidung beeinflusst die Wahrnehmung: Eine Berührung auf nackter Haut wirkt intimer als auf einem bedeckten Körperbereich.

Die richtige Berührung – am richtigen Ort, zur richtigen Zeit – kann Beziehungen stärken und Vertrauen aufbauen. Doch sie muss stets respektvoll, subtil und im kulturellen Kontext angemessen sein.

Ihre Monika Matschnig
Expertin für Körpersprache, Wirkung und Performance

Bild: seamartini / istockphoto.com

Monika Matschnig
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