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Der Cross-Race-Effekt

Die Wahrnehmung von Emotionen auf internationalem Parkett

Bei der Interpretation von Emotionen kommt es vor allem zwischen den westlichen und asiatischen Kulturen immer wieder zu Missverständnissen. Asiaten haben Probleme, den Ausdruck negativer Emotionen wie Angst, Ärger und Ekel bei Europäern und Amerikanern richtig zu interpretieren, weil sie selbst diese Signale weniger zur Schau stellen.

Europäer und Amerikaner haben wiederum das Gefühl, Asiaten seien in der Regel sehr emotionslos. Der Grund: Offenbar gibt es unterschiedliche kulturelle Dekodierungsvorgänge von Gesichtsausdrücken.

Asiaten legen den Fokus beim Interpretieren von mimischen Signalen fast nur auf die Augen, während abendländische Kulturen die Kombination aus Augen- und Mundbewegungen ins Visier nehmen.

Zudem kommt der sogenannte Cross-Race-Effekt, durch den die Wiedererkennungsleistung von Gesichtern und Emotionen aus derselben ethnischen Gruppe leichter fällt. So können Asiaten die Emotionen ihrer Landsleute besser interpretieren als die einer anderen Ethnie und umgekehrt.

Solche Verständigungshürden scheinen der Grund zu sein, weshalb etwa 50 Prozent aller Verhandlungen zwischen Deutschen und Chinesen scheitern. Und selbst eine scheinbar erfolgreich abgeschlossene Vertragsverhandlung führt zu 60 bis 70 Prozent zu suboptimalen Abschlüssen.

Rund ein Drittel dieser gescheiterten Verhandlungen können laut einer Studie indirekt auf den Cross-Race-Effekt zurückgeführt werden, der unter anderem mangelnde Empathie und falsche Einschätzungen zwischen Kommunikationspartnern unterschiedlicher Nationalitäten zur Folge hat.

 

Ihre Monika Matschnig,
Expertin für Körpersprache, Wirkung und Performance

 

Illustration: Redcollegiya / Shutterstock.com

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