Als Führungskraft authentisch und glaubwürdig wirken

Sei authentisch – so ein Quatsch!

Ich wurde vor einigen Jahren von einem Personalleiter in den Konzern eines Unternehmens gerufen. Dort sollte ich an der Überzeugungskraft einer Führungskraft arbeiten. Ehrlich gesagt begegnete mir diese Führungskraft recht widerwillig. Was auch verständlich ist. Das Erste, was ich zu hören bekam: „Ich möchte mich nicht verbiegen! Ich bin, wie ich bin.“ Und ich dachte mir: „Tja, und was können die anderen dafür?“

Alles dreht sich heutzutage um Authentizität.

Die Buchhandlungen sind voll damit. Aber damit nicht genug. Ja, man bekommt sogar schon authentische Lebensmittel. Echt wirken. Glaubwürdig sein. DAS ist das Motto dieser Zeit. Doch das ist ein großer Trugschluss. Schon 1924 erkannte Helmuth Plessner „Nichts ist künstlicher als der Mensch.“ Und insbesondere Führungskräfte können es sich nicht erlauben, sich so zu geben, wie sie sich gerade fühlen. Oder wollen SIE, dass Ihnen jemand wahrhaftig, aus dem Affekt heraus, seine Meinung geigt?! Mit Sicherheit nicht.
Je höher die Position, der Status eines Menschen ist, umso mehr Contenance ist gefragt und umso besser sollte die Selbstdarstellung sein. Führungskräfte werden in ein Unternehmen gerufen und haben eine Performance, also eine Vorstellung abzuliefern. Der entscheidende Punkt ist nur: Sie müssen authentisch WIRKEN! Das ist die Essenz! Niemand kann von sich behaupten: „Ich bin authentisch! Ich bin glaubwürdig! Ich bin echt!“ AUTHENTIZITÄT benötigt ebenso wie CHARISMA einen BEOBACHTER. Authentizität muss einem zugeschrieben werden. Von den Mitarbeitern, den Kunden, den Partnern, den Lieferanten.

Ihr Verhalten sollte konsistent sein!

Ihre Umgebung sollte wissen, welche Reaktion und welches Verhalten sie erwarten kann. Nur so erzeugen Sie Vertrauen. Führungskräfte sollten sich davor hüten, die wahren Emotionen immer zu zeigen. Dann wird jedes Meeting schnell zu einer Schlammschlacht und Mitarbeiter suchen das Weite. Sie kennen es wohl auch: Mitarbeiter kommen in ein Unternehmen, verlassen aber den Vorgesetzten. Denken Sie nur daran: Wie wäre es, wenn Sie jedem Mitarbeiter ungefiltert Ihre Meinung an den Kopf werfen würden? Sie tun das doch nicht, oder? Kritik wird bei den Mitarbeitern durch eine Lupe überdimensional groß wahrgenommen.

Deshalb mein Rat:

Seien Sie immer spontan im Positiven und zurückhaltend und reflektiert im Negativen. Das heißt nicht, dass Sie auf Kritik verzichten sollten. Im Gegenteil, Mitarbeiter sind dankbar für eine Rückmeldung, aber bitte immer mit Empathie.

Ihre Monika Matschnig,
Expertin für Körpersprache, Wirkung und Performance

Bild: ©wajditurki / Fotolia

Monika Matschnig
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