Der parasympathische Nervus Vagus
Wird man mit etwas Unangenehmem konfrontiert, dann führt man gerne Verlegenheitsgesten aus: Verhaltensforscher haben beobachtet, dass diese Berührungen Rückschlüsse auf die seelische Verfassung zulassen. Diese Bewegungen werden auch als „Selbstintimitäten“ bezeichnet, denn sie sind unbewusste Nachahmungen einer Berührung durch andere Menschen und bereiten dadurch Behagen.
Mit der Hand werden dabei Teile des Kopfes berührt oder über Gesicht und Hals gestrichen. Im Gesicht streifen wir oberhalb entlang der Augenbraue oder über die Stirn, fassen uns an das Ohrläppchen, streichen uns über die Schläfe und berühren sehr gerne die Nase. Männer tendieren dazu, sich an den Krawattenknoten zu greifen, um sich „mehr Luft zu verschaffen“, und streichen sich mit der Hand über den Nacken.
Frauen neigen dazu, die kleine Stelle zwischen dem Schlüsselbein zu berühren oder mit einer Halskette zu spielen. Hier sitzt übrigens der größte Nerv des Parasympathikus, der sogenannte Vagusnerv. Er ist an der Regulation der Tätigkeit fast aller inneren Organe beteiligt.
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