Empathie

Mit Empathie die Beziehung stärken

„Wo es an Empathie mangelt, wird jede Beziehung schal.“

So wie Authentizität ist Empathie ein überstrapaziertes Wort in vielen aktuellen Diskussionen. In ihm schwingt vieles mit: Mitgefühl, Einfühlungsvermögen, Rücksichtnahme, Verständnis, Sensibilität. Während Authentizität stets etwas schwammig bleibt, sind zumindest die Grundlagen für Empathie wissenschaftlich abgesichert. Hirnforscher haben entdeckt, dass die Spiegelneuronen unseres Gehirns es ermöglichen, dass wir uns in andere Menschen hineinversetzen können. Wir müssen nur sehen, wie jemand in eine Zitrone beißt, und schon verziehen wir den Mund. Die Spiegelneuronen sind auch schuld, wenn wir im Kino weinen. Wir fühlen mit den Figuren im Film mit, spüren ihren Schmerz, ihr Glück, ihre Euphorie. Ohne diese Hirnzellen, die uns helfen, das Gefühlsleben anderer Menschen zu spiegeln, wäre Empathie nicht denkbar. Dank Empathie können wir besser verstehen, wie uns andere wahrnehmen.

Mit Empathie bauen wir eine Beziehung zum Gegenüber auf. Wir spiegeln eine ähnliche Emotion zurück. Wir zeigen dadurch, dass wir den anderen mögen, und weil er das fühlt, mag er uns ebenfalls. Menschen mögen Menschen, die ihnen ähnlich sind. Empathie basiert darauf, in anderen Menschen Ähnliches oder Gemeinsames zu entdecken. Ähnliche oder gleiche Meinungen, Überzeugungen, Eigenschaften. Was uns ähnelt, mögen und bevorzugen wir. Das ist tief in uns verwurzelt und natürlich ist es uns etwas unangenehm, uns dies einzugestehen. Lässt es sich doch schnell als Ignoranz und Borniertheit auslegen, als unheilvolle Bestätigung, dass wir das Fremde ablehnen und nur das Vertraute schätzen. Auch hier ist ein aufgeklärter Blick wichtig.

Gute Empathiker zeichnen sich dadurch aus, dass sie in so gut wie jedem Menschen eine Ähnlichkeit erkennen können. Sie knüpfen leichter Beziehungen zu anderen, kommunizieren besser.

Aus diesen Gründen scheint Empathie derart so angesagt zu sein. Im Berufsleben, in der Partnerschaft, im täglichen Miteinander. Überall geht es heutzutage um reibungsloses Kommunizieren, um Konfliktvermeidung, Harmonie, Balance. Und da kommt die Schlüsselkompetenz Empathie wie gerufen.

Tipps für mehr Empathie:

  • Gehen Sie unvoreingenommen auf andere zu. Seien Sie offen für das „Andere“.
  • Haben Sie Geduld. Empathie ist keine schnelle Nummer.
  • Lernen Sie Ihr Gegenüber genau wahrzunehmen.
  • Zeigen Sie Interesse.
  • Nehmen Sie Anteil an Gefühlen.
  • Interessieren sie sich für Ihr Gegenüber und bleiben Sie verständnisvoll.


Ihre Monika Matschnig,
Expertin für Körpersprache, Wirkung und Performance

Bild: arloo / Shutterstock.com

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