Tragischer Optimismus

Tragischer Optimismus

Suchen Sie das Gute in der Krise

Wer kommt am besten mit einem Notstand oder einer Krise zurecht? Wer geht sogar gestärkt raus? Es sind nicht die Menschen, die das Glück verfolgen, um sich besser zu fühlen. Es sind diejenigen, die einen tragischen Optimismus kultivieren.

Der Psychiater Viktor Frankl, ein Holocaust Überlebender, prägte diesen Begriff.

Tragischer Optimismus ist die Fähigkeit seine Hoffnung zu behalten und den Sinn zu finden, trotz unausweichlichem Schmerz, Verlust und Leiden.

Viele retten sich in das „positive Denken“. Es ist eine Verdrängungstechnik, die nur das Positive sehen will. Das tragische Element wird aus dem Leben ausradiert. In Krisenzeiten sind die häufigsten Ratschläge: „Tue was dich glücklich macht.“ Dieser Rat ist gut. Hält aber nur kurz an. Danach kommen die negativen Gefühle mit 100% Wahrscheinlichkeit wieder.

Die Psychologen R. Tedesci und L. Calhoun fanden heraus, dass Menschen, die sich intensiv mit einer Krise beschäftigen und einen Sinn darin finden, sogar gestärkt aus ihr herausgehen. Sie haben mehr konstante, positive Emotionen und verspüren mehr Liebe und Dankbarkeit.

In der modernen Psychologie spricht man vom „Sinn suchen“. Auch in einer schwierigen Zeit ist es möglich, den Dingen Sinn zu geben. Denken Sie an die Gruppenaktionen während der Pandemie: Nachbarschaftshilfen, Balkon-Konzerte, Zoom-Fitness-Kurse, Geburtstagcorsos. Individuelle Beispiele gefällig? Eine Freundin bemalt ihr Haus, meine Schwester wird zur Yoga-Koryphäe und pflanzt ihren Garten, Martin wird zum Bäckermeister, ich verliere mich in meinem neuen Buch. All das kann zunächst anstrengend, stressig, nervenaufreibend sein. Glücklich ist man dabei nicht. Aber Wochen oder Monate später fühlt man sich noch bereichert, inspiriert, ein Teil von etwas Größerem gewesen zu sein.

Vielleicht klingt es für Sie anmaßend zu sagen: „Suchen Sie das Gute in der Krise.“ Aber wenn wir uns alle gehen lassen, dann schwappt unsere destruktive Stimmung auf andere über und wir selbst sind die größten Leidtragenden. Also, „Auf zur Sinngebung!“, wie es so treffend ein angesehener Managementberater formuliert hat.

Ihre Monika Matschnig,
Expertin für Körpersprache, Wirkung und Performance

Monika Matschnig
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