Videokonferenzen: verräterische Signale

Videokonferenzen

Verräterische Signale erkennen

Vergangene Woche haben Sie gelesen, worauf Sie bei Videokonferenzen achten sollten, um einen wirkungsvollen Eindruck zu hinterlassen. Heute geht es darum, wie Sie Signale Ihres Gegenübers – auch auf dem Bildschirm – erkennen und interpretieren können.

„Bei Videokonferenzen sieht man nur einen kleinen Teil des Gesprächspartners. Es fehlen die nonverbalen Signale, die eine effektive Kommunikation erleichtern. Worauf kann ich achten?“, so eine Frage eines Interessenten.

Videos sind öfters verzerrt, das Licht nicht perfekt, der Ton schlecht. All das erfordert höhere Konzentration auf das Gesagte, die körpersprachlichen Reaktionen rücken in den Hintergrund. Und doch, es gibt Zustimmungs- und Ablehnungssignale, auf die Sie achten können. Ich weise explizit darauf hin, dass ein Signal keine Aussagekraft haben muss. Es sollten das übliche Verhalten, mehrere Signale und der Kontext immer in die Beobachtung und zur Interpretation miteinbezogen werden. Eruieren Sie auch die Baseline, das übliche Verhalten, des Gesprächspartners.

Tipps worauf Sie achten können:

Schauen Sie auf die Körperhaltung

Unabhängig von der Videoqualität kann die Körperhaltung gut erkannt werden. Gibt es Veränderungen? Sinkt eine zuvor aufrechte Körperhaltung in eine eingefallene, dann könnte es ein Zeichen von Entspannung bis hin zur Langweile sein. Generell zeigt ein interessierter Gesprächspartner einen aufgerichteten Oberkörper, der sich der Kamera zuwendet.

Unbewusste Gesten

Distale Bereiche (Hände oder Füße) können wir nicht permanent kontrollieren. Es sind subtile Bewegungen, die uns etwas mitteilen können. Achten Sie auf unruhige, trommelnde Bewegungen am Tisch. Diese Signale können ein Anzeichen von Unlust oder Unaufmerksamkeit sein. Putzt er einen virtuellen Krümel von Tisch, dann war es eventuell Ihr Argument. Reibt er die Finger aneinander oder kratzt er sich, dann könnte er sich unwohl fühlen.

Gesichtsausdrücke

Nickt er während Ihrer Ausführungen, wunderbar. Sag er „Ja“, doch Sie nehmen eine verneinende Kopfbewegung wahr, dann ist es ein inkongruentes Verhalten. Wendet sich der Blick häufig ab, dann verlieren Sie sein Interesse. Bemerken Sie zusammenzogen Augenbrauen, dann sieht er schlecht, ist hochkonzentriert oder lehnt etwas ab. Ziehen sich jedoch die Augenbrauen immer wieder mal nach oben, dann kann es ein Signal von Interesse sein. Senken sich die Augenbrauen und er beginnt zu lächeln, dann haben Sie ihn womöglich gewonnen.

Bewegung

Verändert Ihr Gesprächspartner häufig die Sitzposition, könnte er unruhig sein. Vielleicht fällt es ihm aber auch nur schwer so lange zu sitzen. Es könnte aber auch ein Zeichen sein, dass er mit Ihrem Vorschlag nicht einverstanden ist.

Worte sind wichtig, doch durch das bewusste Wahrnehmen der Körpersprache kann eine Kommunikation noch effektiver sein.

Ihre Monika Matschnig,

Expertin für Körpersprache, Wirkung und Performance

Bild: Gular Samadova / Shutterstock.com

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