Idiosynkratische Signale

Idiosynkratische Signale

Die individuelle Körpersprache erkennen

Was sind idiosynkratische Signale?

Haben Sie schon einmal bemerkt, dass manche Menschen immer wieder dieselbe Geste oder Bewegung machen – und das völlig unabhängig von der Situation? Genau das nennt man idiosynkratische Signale.

Es handelt sich um individuelle, persönliche körpersprachliche Merkmale, die nur für diese eine Person typisch sind. Sie gehören sozusagen zur Baseline, also zum Normalverhalten.

Beispiele:

  • jemand spricht grundsätzlich mit leicht abgespreizten Fingern
  • eine Person zuckt während Gesprächen immer wieder mit den Schultern
  • manche fahren sich regelmäßig ins Gesicht oder ans Kinn

Solche Signale wirken auffällig – bedeuten aber oft nichts.

Warum sind idiosynkratische Signale wichtig?

Im Gegensatz zu universellen Körpersprache-Signalen (z. B. verschränkte Arme = Abwehrhaltung) haben idiosynkratische Signale keine allgemein gültige Bedeutung.

Das bedeutet:

  • Was bei einer Person Nervosität anzeigt, ist bei einer anderen vielleicht nur Gewohnheit.
  • Wer Körpersprache richtig deuten will, muss die individuelle Baseline einer Person kennen.

Wie erkennt man idiosynkratische Signale?

  1. Beobachten Sie wiederkehrende Muster.
    Tritt eine bestimmte Bewegung immer wieder auf – egal, ob die Person entspannt oder gestresst ist – gehört sie vermutlich zur Baseline.
  2. Fragen Sie nach.
    Freunde oder Kollegen können oft bestätigen: „Ja, das macht er/sie immer.“
  3. Vergleichen Sie verschiedene Situationen.
    Nur wenn sich ein Verhalten von der Baseline unterscheidet, steckt eine mögliche Emotion dahinter.

Beispiel aus der Praxis

Stellen Sie sich vor, jemand fährt sich während einer Verhandlung ständig durch die Haare. Ohne Kontext könnte man vermuten: Nervosität!
Wenn Sie jedoch wissen, dass diese Person das immer macht – selbst beim entspannten Gespräch mit Freunden – erkennen Sie: Es ist nur ein idiosynkratisches Signal.

Tipps für den Umgang

Eigene Signale kennen: Fragen Sie Bekannte oder Freunde: „Welche typischen Gesten mache ich ständig?“ Dieses Bewusstsein hilft, sich selbst besser einzuschätzen.

  • Bei anderen beobachten: Achten Sie darauf, ob auffällige Bewegungen situationsabhängig oder konstant auftreten.
  • Nicht vorschnell interpretieren: Erst wenn jemand von seiner Baseline abweicht, lohnt sich eine tiefere Interpretation.

Fazit

Idiosynkratische Signale sind körpersprachliche Eigenheiten, die keine tiefere Bedeutung haben – außer, dass sie typisch für eine Person sind. Wer Körpersprache professionell lesen möchte, sollte deshalb immer zuerst die individuelle Baseline kennen. Nur so lassen sich Abweichungen zuverlässig deuten.

Ihre Monika Matschnig,
Expertin für Körpersprache, Wirkung und Performance

Monika Matschnig
Wirkung. Immer. Überall.
Bahnhofstraße 30
D-85375 Neufahrn bei Freising
Mobil: +49.(0)163.554 2723
Büro: +49.(0)1520.575 4211
info@matschnig.com
www.matschnig.com
Newsletter