Die individuelle Körpersprache erkennen
Haben Sie schon einmal bemerkt, dass manche Menschen immer wieder dieselbe Geste oder Bewegung machen – und das völlig unabhängig von der Situation? Genau das nennt man idiosynkratische Signale.
Es handelt sich um individuelle, persönliche körpersprachliche Merkmale, die nur für diese eine Person typisch sind. Sie gehören sozusagen zur Baseline, also zum Normalverhalten.
Beispiele:
Solche Signale wirken auffällig – bedeuten aber oft nichts.
Im Gegensatz zu universellen Körpersprache-Signalen (z. B. verschränkte Arme = Abwehrhaltung) haben idiosynkratische Signale keine allgemein gültige Bedeutung.
Das bedeutet:
Stellen Sie sich vor, jemand fährt sich während einer Verhandlung ständig durch die Haare. Ohne Kontext könnte man vermuten: Nervosität!
Wenn Sie jedoch wissen, dass diese Person das immer macht – selbst beim entspannten Gespräch mit Freunden – erkennen Sie: Es ist nur ein idiosynkratisches Signal.
Eigene Signale kennen: Fragen Sie Bekannte oder Freunde: „Welche typischen Gesten mache ich ständig?“ Dieses Bewusstsein hilft, sich selbst besser einzuschätzen.
Idiosynkratische Signale sind körpersprachliche Eigenheiten, die keine tiefere Bedeutung haben – außer, dass sie typisch für eine Person sind. Wer Körpersprache professionell lesen möchte, sollte deshalb immer zuerst die individuelle Baseline kennen. Nur so lassen sich Abweichungen zuverlässig deuten.
Ihre Monika Matschnig,
Expertin für Körpersprache, Wirkung und Performance