9 No-Gos, die Sie in Verhandlungen und Gesprächen vermeiden sollten
Es gibt Momente, in denen zählt jede Geste: im Vorstellungsgespräch, bei einer wichtigen Verhandlung oder im Meeting mit Kunden. Körpersprache Fehler können in solchen Situationen Ihre Wirkung massiv schwächen – selbst dann, wenn Ihre Argumente stark sind.
Eine persönliche Erfahrung: Ich war einmal in der engeren Auswahl als Referentin bei einem internationalen Pharmakonzern. Es ging um 30 Vorträge, ein wirklich großer Auftrag. Gemeinsam mit dem Agentur-Vermittler saß ich im Besprechungsraum – und dieser eröffnete das Gespräch mit einer einzigen Geste: der sogenannten Igel-Haltung. Minutenlang stach er mit ausgestreckten Fingern in die Runde. Das wirkte so abweisend, dass alle bald nur noch auf seine Hände schauten. Zum Glück durfte ich nach zehn Minuten übernehmen – sonst wäre der Auftrag vielleicht geplatzt.
Diese Anekdote zeigt: Jeder Mensch hat körpersprachliche Gewohnheiten, die er selbst gar nicht bemerkt, die aber negativ wirken. Umso wichtiger ist es, die häufigsten No-Gos zu kennen und bewusst zu vermeiden.
Ausgestreckte Finger, die wie Stacheln in den Raum zeigen, wirken abwehrend und aggressiv. Statt Stärke auszustrahlen, senden Sie Signale von Gefahr und Ablehnung.
Tipp: Gestikulieren Sie mit offenen Händen – das wirkt einladend und souverän.
Ob Kratzen an der Schläfe, Reiben an der Nase oder den Mund verdecken: Hand-Gesichts-Berührungen werden unbewusst negativ interpretiert – als Unsicherheit, Nervosität oder sogar Lüge.
Tipp: Hände weg vom Gesicht, besonders in entscheidenden Situationen.
Mögen wir jemanden, lehnen wir uns leicht zu ihm hin. Mögen wir ihn nicht, schaffen wir Distanz. Schon wenige Zentimeter werden unbewusst wahrgenommen.
Tipp: Lehnen Sie sich bewusst ein Stück nach vorne, wenn Sie Interesse zeigen wollen.
Fussel von der Kleidung streichen oder Krümel vom Tisch wischen – und gleichzeitig sagen: „Toller Vorschlag.“ Das wirkt, als ob Sie das Thema ablehnen oder innerlich schon beendet haben.
Tipp: Setzen Sie Gesten gezielt ein, um das Gesagte zu unterstreichen – nicht, um unbewusst Abstand zu signalisieren.
Diese Schutzgeste wirkt, als würden Vorwürfe an Ihnen abprallen. Doch damit erscheinen Sie nicht souverän, sondern verdächtig und unnahbar.
Tipp: Zeigen Sie stattdessen Ihre Handinnenflächen – das signalisiert Offenheit und Glaubwürdigkeit.
Auch wenn es oft nur bequem ist: Verschränkte Arme werden fast immer als Abwehrhaltung interpretiert – als Desinteresse, Ablehnung oder Blockade.
Tipp: Legen Sie die Hände locker auf den Tisch oder auf die Stuhllehne. Das wirkt offen und zugänglich.
Den Kopf in die Hand stützen signalisiert Langeweile. Im Gespräch kann das verheerend wirken.
Tipp: Wenn Sie eine Hand-Kinn-Geste nutzen möchten, dann bewusst und gezielt – im Stehen etwa, um die Hände unter Kontrolle zu halten.
Sie können Ihrem Gesprächspartner in die Augen sehen – doch wenn Füße oder Bauchnabel zur Tür zeigen, wirkt es desinteressiert.
Tipp: Richten Sie Ihren gesamten Körper auf den Gesprächspartner aus. So zeigen Sie echte Aufmerksamkeit.
Ein leicht schräg gehaltener Kopf wirkt schnell arrogant oder überheblich, besonders wenn Sie Wichtiges betonen möchten.
Tipp: Achten Sie auf eine gerade Kopfhaltung – das unterstreicht Kompetenz und Seriosität.
Körpersprache Fehler sind weit verbreitet – und oft unbewusst. Doch schon kleine Veränderungen machen einen großen Unterschied. Wer die No-Gos kennt, kann sie vermeiden und gewinnt sofort an Souveränität, Sympathie und Überzeugungskraft. Denn: Nicht nur Ihre Worte zählen – Ihre Körpersprache entscheidet, wie diese Worte aufgenommen werden.
Fehler zu vermeiden ist wichtig – doch genauso entscheidend ist es, Körpersprache richtig zu interpretieren. Wie Sie Signale im Zusammenspiel deuten, erfahren Sie hier.
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Ihre Monika Matschnig
Expertin für Körpersprache, Wirkung und Performance