Lieb mich so, wie ich bin

Lieb mich so, wie ich bin

Eine romantische Wunschvorstellung

„Mir ist egal, was du denkst, akzeptiere mich einfach, wie ich bin!“ Klingt nach einer romantischen Wunschvorstellung, oder? Die Welt wäre perfekt, wenn wir im Job, in Freundschaften und Partnerschaften einfach für unser authentisches Ich bedingungslos geliebt werden würden. Authentizität als Nonplusultra, und wir könnten uns ungehindert präsentieren, so wie wir es aus unserer kindlichen Perspektive gewohnt waren.

Aber sorry, die Realität hat andere Pläne, und das ist nicht zwangsläufig schlecht. In stabilen und erwachsenen Beziehungen, sei es im Beruf oder im Privatleben, müssen wir uns aufeinander zubewegen. Ja, das bedeutet, auch unangenehme Gefühle und unbequeme Gespräche zu schlucken, sich bewusst auf das Gegenüber einzulassen und nicht gleich beleidigt zu sein, wenn nicht alles nach unserer Nase geht.

Die Forderung „Lieb mich so, wie ich bin“ sabotiert den Erfolg von Beziehungen. Im Job oder in der Partnerschaft können wir nicht einfach jede Laune und jede neurotische Marotte ungefiltert ausleben. Hier sind Selbstreflexion und die Fähigkeit, sich zurückzunehmen, mitzufühlen und die Sichtweise des anderen zu verstehen, gefordert.

Authentizität bedeutet nicht rauszuhauen, was einem gerade durch den Kopf schießt. In Führungsetagen – natürlich nicht bei Ihnen, sondern den anderen – mag das (leider) noch seinen Platz haben, wird aber zunehmend als Bumerang erkannt.

Authentizität in Beziehungen verlangt

  • Rücksicht und Toleranz
  • Einhalten von Spielregeln
  • reflektiertes Agieren in Konfliktsituationen
  • sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen
  • Interesse am DU

Die Frage, die wir uns stellen sollten: „Was bringen wir mit zum (Verhandlungs-)Tisch?“. Welche Launen bringe ich mit? Wie blicke ich auf den anderen? Wie behandle ich den anderen? Wir sehen alles immer nur durch unsere Brillen!

Eine gute Beziehung ist harte Arbeit – an uns selbst. Es ist nicht die Aufgabe des anderen, sich zu verändern ODER unsere Erwartungshaltung zu erfüllen. Was können wir ändern? Nur uns selbst.

Ja, es mag die romantische Vorstellung des bedingungslosen Geliebtwerdens zerstören, aber es spiegelt die Realität wider und ebnet den Weg zu tiefgreifenderen und nachhaltigeren Beziehungen – sei es im Beruf, in Freundschaften oder in romantischen Partnerschaften. Authentizität ist eben nicht immer bequem, aber sie ist der Weg zu Beziehungen mit Substanz und Tiefe.

Ihre Monika Matschnig,
Expertin für Körpersprache, Wirkung und Performance

Bildquelle: MNStudio / istockphoto

Monika Matschnig
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