Jeder spürt es und wenige geben zu: „Ich bin eifersüchtig.“ Kein Wunder, ist doch das Wort Eifersucht negativ konnotiert. Krankhafte Eifersucht ist der ungebetene Gast in vielen Beziehungen. Eifersucht bedroht das, was uns am wichtigsten ist: Die Beziehung zu dem Menschen, den wir lieben. Wir reagieren misstrauisch, sauer oder gar vorwurfsvoll. Passiert das ein- oder […]
Jeder spürt es und wenige geben zu: „Ich bin eifersüchtig.“ Kein Wunder, ist doch das Wort Eifersucht negativ konnotiert. Krankhafte Eifersucht ist der ungebetene Gast in vielen Beziehungen. Eifersucht bedroht das, was uns am wichtigsten ist: Die Beziehung zu dem Menschen, den wir lieben. Wir reagieren misstrauisch, sauer oder gar vorwurfsvoll. Passiert das ein- oder zweimal, ist das nicht weiter schlimm. Doch wird Eifersucht zum Dauerthema in der Liebe, kann das im schlimmsten Fall zur Trennung führen.
Die Psychologie unterscheidet zwischen drei Arten von Eifersucht:
Misstrauisch-ängstliche Eifersucht und besitzergreifende Eifersucht basieren häufig auf wenig Selbstvertrauen, Minderwertigkeitsgefühlen und leidvollen Ängsten.
Krankhafte Eifersucht sollte generell individuell beleuchtet und professionell durchleuchtet werden.
Blicken wir generell auf das Problem Eifersucht. Klar ist: Nicht der Partner hat das Problem, sondern der Eifersüchtige! Die Antwort lautet: Arbeiten Sie an sich!
Einige Anregungen:
Was du festhältst, fliegt, was du loslässt kommt, vielleicht.
Dr. Reinhard K. Sprenger
Ein Mann saß auf der Terrasse und beobachtete ein Eichhörnchen beim Sammeln von Nüssen und Samen. Er fragte sich: „Hm, kann ich das Eichhörnchen in meine Nähe bringen?“ So warf er Nüsse und Samen auf die Wiese. Und siehe da: Es kam, aß und sammelte das restliche Futter. Jeden Tag lockte er es näher an sich heran. Es wurde ein vertrautes Spiel. Dann wollte er überprüfen, ob das Eichhörnchen ihm auch aus der Hand fressen würde. Und siehe da, vorsichtig wagte es sich heran. Eines Tages wollte er es fangen und in der Hand festhalten. Doch das Eichhörnchen ist schnell und flink. Bevor er vollends zuschnappte, rannte es davon und kam nie wieder.
So ist es in der Partnerschaft. Will man den Partner festhalten, flüchtet er, früher oder später. Sperren Sie Ihren Partner nicht in einen goldenen Käfig. Das ist nicht wahre Liebe. Wahre Liebe ist nur, wenn Sie den Käfig öffnen, er fliegt davon und kommt wieder, vielleicht.
Wer die Angst besiegen will, muss durch sie hindurch.
Lernen Sie, die Angst bzw. das „ungute“ Gefühl auch ein wenig auszuhalten. Bemerken Sie erste Anzeichen von Unsicherheits-, Stress- oder Angstsymptome, ist es hilfreich, sich zu entspannen oder körperliche Aktivitäten in den Alltag einzubauen. Spazieren, Entspannungsübungen, Achtsamkeitsübungen sind angstlösend.
Achten Sie darauf, dass Ihr Leben nicht vollständig von Ihrem Partner abhängig ist. Schaffen Sie sich bewusst Freiräume, die nur für Sie sind. Gehen Sie mit Freunden aus, pflegen Sie ein Hobby. Alles was ihnen gut tut, ist erlaubt. Schenken Sie Ihrem Partner und Ihnen bewusst Freiräume. Indem Sie sich mit Ihren unguten Gefühlen konfrontieren, verlieren Sie allmählich an Schrecken.
„Die Kontrolle des Bewusstseins bestimmt die Lebensqualität.“
Mihály Csíkszentmihályi
Sprachnachrichten, Rechnungen, Taschen durchsuchen, invasive Befragungen oder Ortskontrollen bringen ja nichts. Das Einzige was sicher ist, ist eine miese Stimmung. Will Ihr Partner fremdgehen, dann macht er es so und so. Das einzig Gute beim Kontrollieren ist, dass Sie früher wissen, dass er außerhalb etwas sucht.
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Ihr Partner telefoniert. Sie denken sich, „Mit wem er wohl telefoniert?“. Hundert Gedanken schießen Ihnen durch den Kopf. Ihre Mundwinkel ziehen sich langsam immer weiter nach unten. Der Partner kommt vom Telefonat zurück und sieht Sie an. Was passiert? Er fragt: „Was ist denn los?“ Sie antworten harsch: „Alles ok.“ Das ist das klassische „Alles ok-Spiel“ in der Beziehung. Die Mundwinkel Ihres Partners tendieren nun auch Richtung Boden. Der restliche Tag ist gelaufen. Irgendwann halten Sie es nicht mehr aus und posaunen fragend hinaus: „Mit wem hast du telefoniert?“ Ihr Partner antwortet: „Mit meiner Mutter, du Depp.“ Was haben Sie damit gewonnen? Gar nichts. Nur einen weiteren schlechten Abend und der Partner distanziert sich. Ein Teufelskreis. Damit treibt man den Partner weg.
Stoppen Sie negative Gedanken: Was kann ich tun, damit ich nicht mehr so viel Angst habe? Was kann ich tun, dass diese Eifersucht vorübergeht? Was kann ich tun, damit er nicht an andere denkt? Das sind lauter negative Gedanken.
Fragen Sie sich stattdessen: Was kann ich tun, damit wir heute einen schönen Abend haben? Was muss ich tun, damit ich zufrieden und glücklich bin? Was kann ich tun, damit es meinem Partner gut geht?
Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen Zweiten.
Konfuzius
Was tragen Sie dazu bei, dass der andere sich so verhält? Stellen Sie sich Fragen wie: Habe ich meinem Partner in letzter Zeit genug Aufmerksamkeit geschenkt? Habe ich ihn schlecht behandelt? War ich zum Beispiel oft schlecht gelaunt? Habe ich negativ reagiert?
Eifersucht hat viele Facetten und kann großes Leid verursachen. Die Gründe sind vielfältig: mangelndes Selbstvertrauen, Bindungsangst, fehlende Autonomie, traumatisches Erlebnis usw. Das Schöne: Man kann dagegen etwas tun.
In meinem KÖRPERSPRACHE CAMPUS Online Kurs „Partnerschaft“ erhalten Sie eine umfangreiche Palette an nonverbalen Möglichkeiten, um die Liebe wieder zu stärken oder Konflikte nicht eskalieren zu lassen.
Ihre Monika Matschnig,
Expertin für Körpersprache, Wirkung und Performance
Bild: SaulHerrera / istockphoto.com