Die erste amerikanische Präsidentin?
Natürlich habe ich mir die Rede von Kamala Harris bei der „Democratic National Convention“ angesehen. In diesem Moment sah ich nicht nur eine Präsidentschaftskandidatin – ich sah die erste amerikanische Präsidentin vor mir. Hut ab. Der Weg wird nicht einfach sein, und der Höhenflug wird in den nächsten Monaten unweigerlich auch Tiefen erleben. Doch sie hat das Potenzial, es zu schaffen. Mehr noch, sie repräsentiert eine Politik, die über egoistische Interessen hinausgeht und das Wohl des gesamten Landes im Blick hat – im Gegensatz zu einem möglichen Präsidenten, der nur seine eigenen Vorteile sucht.
Kamala Harris ist eine wahre Meisterin der Präsenz und Wirkung. Ihre Rede war ein Paradebeispiel dafür, wie persönliche Geschichten und politische Visionen auf höchstem Niveau miteinander verschmelzen können. Sie präsentierte sich als selbstbewusst, prinzipientreu und bereit, Verantwortung zu übernehmen. Diese Eigenschaften unterscheiden eine gute von einer großartigen Rede.
Ihr Einstieg war ein echter Coup: Sie begann mit ihrer persönlichen Geschichte, erzählte von ihrer Herkunft und der prägenden Rolle ihrer Mutter. Dadurch wirkte sie warm, nahbar und schuf eine starke emotionale Verbindung zum Publikum. Sie erzählte ihre Geschichte mit ihrem Körper. Ihre gesamte Körpersprache war „weich“, von ihrer melodischen Stimme bis hin zu ihrem emotionalen Gesichtsausdruck. Dadurch wirkte sie nahbar und erzeugte sogleich eine Verbindung mit dem Publikum. Menschen lieben Geschichten, die sie berühren und mit denen sie sich identifizieren können. Harris nutzte ihre eigene Geschichte, um die universellen Werte von Freiheit und Gerechtigkeit zu vermitteln – Werte, die tief in der amerikanischen Kultur verankert sind und über politische Grenzen hinweg Anerkennung finden.
Doch ihre Rede war nicht nur emotional, sondern auch ein kraftvolles Signal der Stärke und Führungsbereitschaft. Statt sich in leeren Phrasen zu verlieren, präsentierte Harris klare politische Prioritäten und grenzte sich deutlich von ihren Gegnern ab. Sie zeigte, dass sie bereit ist, am ersten Tag im Amt entschlossen zu handeln – ein entscheidender Punkt, um in unsicheren Zeiten Vertrauen zu gewinnen. Ihre Körpersprache war dabei durchgehend kraftvoll: Der Körper angespannt, die Stimme kraftvoll, der Blick klar, der Gesichtsausdruck ernst. Diese körperliche Präsenz verstärkte ihre Botschaften und schuf Vertrauen in ihre Führungsfähigkeit.
Im Umgang mit ihrem Kontrahenten – Donald Trump – war sie ruhig, aber unerbittlich. Indirekt legte sie dar, welchen Schaden sein Verhalten in Amerika anrichten könnte. Im Gegensatz zu Trump ließ sie sich nicht auf plumpes Vokabular herab, sondern agierte stilvoll.
Von Kamala Harris’ Auftritt können Sie einige wertvolle Lektionen für Ihre eigene Kommunikation mitnehmen:
Setzen Sie diese Tipps um, und Sie werden sehen, wie Ihre Wirkung und Überzeugungskraft in Gesprächen, Präsentationen und Reden deutlich zunimmt.
Ihre Monika Matschnig
Expertin für Körpersprache, Wirkung und Performance
Bildquelle: Owlish Arts / Pixabay