– und wie Sie das ändern
Führungskräfte stehen oft vor einer paradoxen Herausforderung. Ihre Worte sollen inspirieren, ihre Visionen vermitteln und Teams mobilisieren. Doch allzu oft führt die Art und Weise, wie sie sprechen, genau zum Gegenteil. Der Grund ist einfach: Fehlende Präsenz und fehlende Glaubwürdigkeit
„Wer das Publikum nicht gleich fesselt, hat es bereits verloren.“
Beginnen wir in diesem Blog mit dem Anfang einer Rede. Sie erhalten nun einige Tipps, was Sie tunlichst unterlassen sollten und was ab sofort zur Routine werden soll!
Stellen Sie sich vor: Ein Redner betritt die Bühne, rennt von links nach rechts wie ein Leopard im Käfig. Diese Unruhe überträgt sich sofort auf das Publikum. Die Körpersprache signalisiert Unsicherheit, Nervosität und mangelndes Selbstvertrauen. Die Reaktion der Zuhörer? Sie verlieren das Interesse und denken über Flucht nach.
Der erste Eindruck ist entscheidend. Wenn Sie die Bühne betreten, tun Sie es ruhig und bewusst. Gehen Sie zum Zentrum der Bühne, pausieren Sie, und lassen Sie Ihren Blick über das Publikum schweifen. Schauen Sie Menschen an, die Ihnen sympathisch erscheinen. Sagen Sie noch nichts. Diese Stille erzeugt Spannung. Die Zuhörer fragen sich: „Was kommt jetzt?“ Sie haben ihre volle Aufmerksamkeit.
Ein klassischer Fehler: „Vielen Dank für die Einladung, auch ich möchte Sie herzlich begrüßen. Heute spreche ich zum Thema XY.“ Dieser Einstieg tötet jede Neugier im Keim. Die Zuhörer schalten ab, bevor Sie richtig begonnen haben.
Starten Sie anders als alle anderen und besser. Wie? Nutzen Sie die 4A+B-Formel. Eine provokative Frage, eine packende Geschichte, eine Herausforderung oder ein persönliches Bekenntnis. Hier einige Impulse:
„Was hat dieser Kugelschreiber mit meinem Vortrag zu tun?“ Eine solche Frage zieht die Zuhörer in Ihren Bann. Sie weckt Neugier und öffnet das Tor zu Ihrem Thema.
„Vor einigen Wochen war ich in Berlin bei einer Veranstaltung. Und dort – ich habe es mir in meinen kühnsten Träumen nicht gedacht – begegnete ich…“ Geschichten schaffen Bilder im Kopf, Bilder erzeugen Emotionen. Sie alle haben Geschichten, doch oft finden wir sie nicht, wenn wir sie brauchen. Deshalb: Erstellen Sie eine Story-Telling-Sammelbox. Packen Sie spannende, lustige oder überraschende Erlebnisse hinein. So haben Sie stets eine Auswahl parat. Und überlegen Sie sich immer, welche Geschichte passt zu welcher Zielgruppe!
Fordern Sie Ihr Publikum heraus. Stellen Sie ihnen eine Aufgabe – psychologisch, intellektuell oder kreativ. „Was hat eine Ananas mit unserer IT-Software gemeinsam?“ Solche Fragen holen die Zuhörer aus ihren Gedanken, vom Smartphone und fokussieren ihre Aufmerksamkeit auf Sie.
Zeigen Sie Wertschätzung und Ihre Verletzlichkeit. Sagen Sie den Zuhörern, was für eine Ehre es für Sie ist, heute hier zu stehen und dass Sie sich speziell für diesen Moment vorbereitet haben. Diese Offenheit macht Sie menschlich und glaubwürdig.
Präsentation ist mehr als das Vortragen von Fakten. Es ist die Kunst, Menschen zu berühren, zu inspirieren und zu führen. Nutzen Sie diese Impulse, um Ihre Reden unvergesslich zu machen. Seien Sie gelassen, starten Sie anders, erzählen Sie Geschichten und zeigen Sie Ihre menschliche Seite. Dann werden Ihre Worte nicht nur gehört, sondern auch gefühlt und gelebt.
„Es kommt nicht darauf an, was man sagt, sondern wie man es sagt.“ – Oscar Wilde
Jetzt geht es ans Eingemachte. Ob Sie eine Projektpräsentation, ein Coaching, eine Produktvorstellung oder an einem Assessment teilnehmen – achten Sie auf diese drei Aufmerksamkeits-Killer, die Ihre Rede im Keim ersticken können:
Nervosität ist wie ein ungebetener Gast, der sich vor jeder Rede einschleicht. Der Körper reagiert klassisch: Fight, Flight oder Freeze. Kämpfen? Keine gute Idee. Erstarren? Wirkt nicht gerade überzeugend. Flüchten? Machen wir doch oft genug, wenn uns etwas nicht behagt. Tipp: Gehen Sie ins Zentrum der Bühne und machen Sie beim ersten Wort einen bewussten Schritt nach vorne. Zeigen Sie Proaktivität, gehen Sie auf Ihre Zuhörer zu. Schließlich haben Sie etwas zu „geben“! Denken Sie daran: Die Bühne ist Ihr Spielfeld, spielen Sie darauf!
Lückenfüller wie „ähm“ sind die kleinen Saboteure einer jeden Rede. Zu viele davon und Ihr Publikum denkt, Sie seien unsicher, nervös oder – Gott bewahre – lügen sogar. Stattdessen: Pausen. Ja, richtig gehört. Pausen sind Ihre geheimen Verbündeten! Sie geben Ihrem Publikum Zeit zum Nachdenken, wirken wie Cliffhanger und erzeugen Spannung. Pausen strahlen Selbstsicherheit und Überzeugungskraft aus, sie schaffen Emotionen. Üben Sie sich darin, statt „ähm“ eine Pause zu machen. Wie lange sollte die Pause sein? Wenn es für Sie unangenehm lang erscheint, ist es für Ihr Publikum genau richtig.
Nervosität lässt uns oft in eine starre Haltung verfallen: die Merkel-Raute, die Freistoß-Haltung, die Papst-Haltung oder die Bittsteller-Geste. Keine dieser Positionen wirkt eloquent. Ihre Hände sind dafür da, benutzt zu werden! Gesten verdeutlichen und unterstreichen das Gesagte, sie lassen Ihre Stimme dynamischer erscheinen und machen abstrakte Konzepte greifbar. Synchronisieren Sie Ihre Worte mit Ihren Gesten. Klingt kompliziert? Keine Sorge, es ist das Natürlichste der Welt und mit ein wenig Übung werden Sie richtig spaß daran haben.
Fassen wir zusammen: Für eine mitreißende Rede braucht es nicht nur Worte, sondern auch Präsenz, Pausen und Beweglichkeit. Probieren Sie es aus und verwandeln Sie Ihre Reden in wahre Meisterwerke, die Ihr Publikum begeistern und nachhaltig beeindrucken.
Und wo lernen Sie das? Bei meinem Intensiv-Training Wirkung. Immer. Überall. – Teil 1 und 2. Ein absoluter Klassiker! Und ich garantiere Ihnen, sei werden von sich selbst begeistert sein! Klicken Sie gleich hier für die nächsten Termine.
Ihre Monika Matschnig
Expertin für Körpersprache, Wirkung und Performance
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