Wirkung entfalten und nachhaltigen Erfolg im Geschäftsleben erzielen
Hinter dem großen Wort Charisma stecken immer mehrere Begriffe: Präsenz, Empathie, Emotion, Kongruenz, Wortgewandtheit, Inszenierung und natürlich Wirkung, besser noch: die persönliche Wirkungskraft, das Auftreten. Nur, wer körpersprachlich zu überzeugen weiß, überzeugt auch inhaltlich und nicht umgekehrt. Schließlich sind es die nonverbalen Signale, die wir als Erstes bei anderen Menschen wahrnehmen. Im Folgenden zeige ich, wie Führungskräfte mittels einfacher und doch präziser eingesetzter Körpersprache die Potentiale Ihrer Wirkungskraft entfalten und dadurch überzeugen.
Wenn Führungskräfte Kraft, Gesundheit und Vitalität ausstrahlen, kommt dies nicht von ungefähr, sondern sie besitzen soziale Attraktivität. Die allermeisten Menschen, deren Ausstrahlung uns anzieht, haben in ihr Aussehen investiert, ihren Stil, ihre Eleganz, ihre guten Manieren. Sie können sich deshalb auf jedem Parkett angemessen bewegen und ihren Charme selbstbewusst und souverän einsetzen und spielen lassen. Daher mein Tipp für Ihr äußeres Kapital: Halten Sie sich fit, machen Sie sich schlau, was Etikette betrifft, kleiden Sie sich vorteilhaft und immer der Situation angemessen. „Kleider machen Leute“, nach wie vor! Und interessieren Sie sich dafür, was in der Welt passiert, welche besonderen Ereignisse anstehen. Mitreden können gehört ebenfalls zum äußeren Kapital.
Ein wesentliches Ausstrahlungs-Tool für Führungskräfte ist die Präsenz, und damit meine ich nicht nur die reine Anwesenheit, sondern vor allem auch die geistige Präsenz. Konzentrieren Sie sich immer auf den jeweiligen Augenblick, das Gegenüber. Bleiben Sie stets gelassen, ruhig und beobachtend bei der Sache. Argumentieren Sie souverän und überzeugend, wenn Ihre (Rede-)Zeit gekommen ist. Damit punkten Sie gekonnt. Und das mit einer Sprache, die einfach und verständlich, aber pointiert ist. Um dieses Ziel zu erreichen, üben Sie in den verschiedensten Situationen, sich bewusst im Hier und Jetzt zu fühlen und nicht in Gedanken bereits beim nächsten Termin zu sein. Aufkommende Unsicherheit und Angst sollten Sie bewusst wahrnehmen, aber auch in seine Schranken als eigenes Hirngespinst weisen. Anstatt sich kontraproduktiven Überlegungen und Hypothesen hinzugeben, sollten Sie sich lieber voll und ganz auf die gegenwärtige Situation konzentrieren. Interessieren Sie sich bewusst ausschließlich für die Menschen, die Ihnen in diesem Moment zuhören.
Vergessen Sie das Pokerface im Geschäftsleben; der vermeintliche Vorteil, der sich daraus ergibt, ist tatsächlich ein Trugschluss. Für nachhaltige Geschäftsbeziehungen agieren Sie weitaus erfolgreicher, wenn Sie Gefühle zeigen, Emotionen des Gegenübers wahrnehmen, echtes Interesse zeigen. Nur so gewinnen Sie andere Menschen für Ihre Ideen. Versuchen Sie also, sich immer wieder in die jeweils andere Situation hineinzuversetzen, sprich empathisch zu sein statt ein kühler Zahlenmensch, der nur auf seinen Vorteil bedacht ist.
Nun kommen wir zur Wortgewandtheit, ein weiteres wichtiges Tool für eine gute Wirkungskraft. Es versteht sich von selbst, dass Sie mit Arbeitern in der Werkshalle anders sprechen sollten, als mit Vorstandskollegen oder Geschäftspartnern. Doch haben Sie immer das jeweilige rhetorische Repertoire parat? Begehen Sie nie den Fehler, sich einfach irgendetwas anzulesen oder sich hinter Verklausulierungen zu verstecken. Nur mit wahrem Interesse an der Sache und an den Personen finden Sie die richtige Sprache im richtigen Moment.
Was Sie denken, sagen und tun, muss eine Einheit ergeben und dieselbe Botschaft vermitteln. Mit anderen Worten: Ihr Gesamteindruck muss stimmig sein, es muss Kongruenz herrschen. Das bewirkt den Eindruck von Ehrlichkeit und lässt Sie glaubwürdig wirken. Ein kongruentes Verhalten erfordert auch, entschieden und verantwortungsvoll zu handeln.
Inszenieren heißt nicht verstellen, sondern seine Authentizität gekonnt einzusetzen. Es ist klar, dass Sie, falls Sie Unsicherheit spüren, wenn Sie jemanden von Ihrer Idee überzeugen wollen, diese Unsicherheit nicht 1:1 zeigen sollten. Dennoch müssen Sie auch in einer solchen Situation nicht eine falsche Rolle einnehmen, sondern vielmehr sich in der Art inszenieren, in der Sie sich gerne sehen würden und in der Sie auch schon oft überzeugt haben. Stellen Sie sich also selbst in einer selbstsicheren Variante dar. Sie steuern dadurch den Eindruck, den Sie bei den anderen Teilnehmern erzeugen, in die gewünschte Richtung. Dieses sogenannte Impression Management (Eindruckssteuerung) ist mittlerweile fester Bestandteil der Selbstdarstellung von Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen. Egal aber, welcher Aufwand für eine perfekte Inszenierung betrieben wird, entscheidend ist: Zuerst überlegen, wie man wirken möchte, und sich erst danach inszenieren. Hauptsache, es passt zu Ihrem Typ. Und natürlich: Je weniger Sie sich inszenieren müssen, desto glaubwürdiger wirken Sie. Besitzen Sie ein gutes Körpergefühl, genügend Selbstbewusstsein, eine gesunde Portion Selbstliebe, Lebensfreude, Mut sowie ernsthaftes Interesse an Menschen, dann haben Sie bereits die besten Voraussetzungen für eine positive Wirkungskraft und eine charismatische Wirkung.
Ihre Monika Matschnig,
Expertin für Körpersprache, Wirkung und Performance
Illustration: Robyn Mackenzie / Shutterstock.com